Ein zoombares Kunstwerk aus tausenden Luftaufnahmen der Lagen rund um das Weingut Maximin Grünhaus an der Mosel – eine Hommage an die historische Verbindung zwischen Karl Marx, der Mosel und dem Wein.
Das hier gezeigte Mosaik von Karl Marx besteht aus tausenden Luftbildern der Weinlagen des Weinguts Maximin Grünhaus an der Mosel. Es erinnert an eine kaum bekannte Verbindung zwischen Marx und diesem Ort: Seine Familie besaß im 19. Jahrhundert rund einen Hektar Rebfläche im Herrenberg bei Mertesdorf – genau dort, wo heute das traditionsreiche Weingut steht.
Der Vater von Karl Marx, der Trierer Rechtsanwalt Heinrich Marx, hatte die Reben in bester Südwestlage als Geldanlage erworben. Nach dessen Tod im Jahr 1838 wurde Karl Marx selbst kurzfristig zum Weinbergbesitzer, bevor ihn seine Mutter auszahlte. Über dreißig Jahre lang blieb der Weinberg im Besitz der Familie Marx. Als die Mutter starb, verkaufte Karl Marx die letzten fünf Fuder Wein, die im Keller des Trierer Wohnhauses lagerten.
Der Wein spielte im Leben des Philosophen eine größere Rolle, als man vermuten würde. Über den Weinbergsbesitz seiner Familie stieß Marx auf die Weinbaukrise an der Mosel der 1830er und 1840er Jahre – eine soziale Notlage, die ihn erstmals mit wirtschaftlichen Fragen und den Lebensbedingungen der Winzer konfrontierte. In seinen Artikeln für die Rheinische Zeitung kritisierte er hohe Steuern, Verwaltungsnotstand und die Verarmung der Moselbauern. Diese Erfahrungen führten ihn – wie Friedrich Engels später schrieb – „von der bloßen Politik zu den ökonomischen Verhältnissen“ und prägten sein weiteres Denken.
Zum 200. Geburtstag von Karl Marx ehrte das Weingut Maximin Grünhaus diese historische Verbindung mit einem besonderen Riesling aus der Lage Herrenberg: „Das Kapital“ – eine limitierte Edition von 1300 Flaschen, ausgeschenkt beim Festakt in Trier. So schließt sich der Kreis zwischen Philosophie, Geschichte und Wein.